Mittwoch, 2. September 2009

Hallo

Leute, da habt Ihr jetzt aber Glueck gehabt, dass ich mal Zeit hab zwischen Hausarbeit und texte-lesen. Ich hab mich naemlich ausgeschlossen und hocke nun im Internetcafe.Dank dessen gibts dann auch gleich die erste kleine suess-saure Geschichte. Die ich mit dem Eingangsbericht uber mein Viertel schreiben werde.Erstmal wuensche ich euch aber viel Glueck mit einer aufstrebenden Linkspartei und den 4 neuen Verkehrsschildern, mit denen ihr ja seit September klar kommen muesst. Schade , dass die FDP nicht noch
mein Haus von vorn
staerker geworden ist(aber immerhin ein paar Prozente mehr); ich hatte so gehofft, dass die Deutschen endlich vollends begreifen, dass die Weltfinanz- und wirtschaftskrise eben nur mit grenzenloser Marktfreiheit zu loesen ist. Ich empfehle die Lektuere von Friedrich Maerz, dem hemaligen CDU-Finanzexperten: “Mehr Kapitalismus wagen!” aber zurueck nach Buenos Aires…


Flores – Capital Federal

Flores- “Blumen”- so heisst mein Viertel, dessen Bluetezeit aber offensichtlich schon 40 Jahre her ist. Es ist ein einfaches Viertel, ziemlich zentral, durchkreuzt von der RIVADAVIA, der grossen Strasse die Buenos Aires in zweiteilt. Deshalb hab ich auch nie die Strassennamen abgeckt bis Benni mir erzaehlte, dass die Strassen , die die Rivadavia kreuzen, dann ihren Namen wechseln. Bueno…Das Viertel, wie der Grossteil von Buenos Aires, ist in Cuadras (Blocks) aufgeteilt, ca. alle 200 M eine Kreuzung. Gebaeude an Gebaeude, alte Villen an Hochhaeuser. Man kann sein ganzes Leben auf einem Block uberleben, wo ca. 3000 Menschen!! Untergebracht sind, denn es gibt alles. Neben meinem Haus gibts auch den Puff, die Maedels stehen auch tagsueber draussen, kriminell ist hier aber nicht (Mama). Konditionen muss ich noch aushandeln ,(Line).


Die Macht der Chinesen

Wenn man hier sagt, dass man zum Chinesen geht, dann hat man dabei keine Peking-Ente im Sinn, man holt allenfalls die Zutaten dafuer. Seit der Jahrtausendwende ist an jeder Ecke ien kleiner Chino, also ein von Chinesen geleiteter Supermarkt, oder Tante-Emma-Laden, wo es aber alles und auch nicht teurer als im richtigen Supermarkt gibt. Die Chinesen werden irgendwann alles eintueten und ganz Buenos Aires beherrschen, sie haben Millionen von Tueten, in die sie alles packen koennen…


Der scheinbare , schwarze Vagabund

Achja, die Geschichte…Nun ja , wie gesagt: ich hatte mich ausgeschlossen, 16 Uhr. Gut dachte ich, hol ich erstmal Wasser, denn deswegen war ich rausgegangen. Deswegen hatte ich auch nur Badelatschen, meine graue ueberdimensionale Jogginghose und den schwarzen St.Pauli Kapuzenpullover mit ueberdimensionalem Totenkopf auf dem Ruecken an.
Traurigerweise ist die Angst der Leute hier in den letzten Jahren stark gestiegen, teils zu Recht, teils, weil die Medien Lust dazu hatten. Deshalb sind die Tuersummer, mit denen man aus seiner Wohnung unten die Tuer oeffnen kann, uberall abgestellt worden. Man muss also, wenn man Besuch hat, runterfahren und dem Besuch aufschliessen.

Also: Ich stand da, niemand zu Hause, in meiner besagten Ausgehkluft. Als ich mit dem Wasser wiederkam um mich in den Hauseingang zu setzten, war dieser blockiert! Ein Polizist, auch in jedem Block, war auf mich Aufmerksam geworden und benham sich wie ein Hund, der seinen Knochen verteidigt. Er musterte mich kritisch. Also drehte ich eine Runde und als ich zurueckkam war er weg. Ich setzte mich und zog mir die Kapuze auf, denn es ist grad wieder a…kalt. Es gingen Leute ein und aus , man beachtete mich nicht. Ein kleines Maedchen kam vorbei, beaeugte mich misstrauisch und warf Muell auf mich…Tja…
Irgendwann wollte ich wenigstens drin warten, doch auf meine Bitte mich reinzulassen hiess es nur: “ Ich kenne dich nicht!”Nun sitz ich hier im Internetcafe , mit meine Badelatschen man kennt mich nicht, aber der Kapitalismus laesst dich rein, wenn du Geld hast…

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